Die Bedeutung der Blockchain-Technologie für die E-Mobilität

Die Bedeutung der Blockchain-Technologie für die E-Mobilität

Die Blockchain-Technologie ermöglicht es, Transaktionen mittels sogenannter „Smart Contracts“ durchzuführen, ohne dabei auf Dritte wie Banken oder andere Finanzdienstleister angewiesen zu sein. Die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, sind auch für die Elektromobilität interessant. 

Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Technologie, was sind Smart Contracts und wie kann die E-Mobility-Branche diese nutzen? 

Eine fälschungssichere digitale Datenbank

E-Mobility bedeutet nicht nur den Wandel von herkömmlichen auf Elektrofahrzeuge. Eine besondere Herausforderung liegt in der Entwicklung von neuen und effizienten Lösungen für den Verkehr, insbesondere im innerstädtischen Raum.  

Die Blockchain-Technologie, auch als Distributet Ledger Technology (DLT) bezeichnet, wird von vielen als die wohl bedeutendste Innovationen der letzten Zeit angesehen. Die Technologie ist komplex, kann aber prinzipiell als eine digitale Datenbank gesehen werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen digitalen Datenbanken, befinden sich die Daten allerdings nicht auf einem einzelnen Server, sondern auf einer Vielzahl einzelner Computer. Dadurch gilt die Blockchain als besonders sicher, um an sämtliche Informationen, die auf einer Blockchain gespeichert sind zu gelangen, müsste jeder beteiligte Computer gehackt werden. So lassen sich Transaktionen unterschiedlichster Art (Einkäufe, Lieferungen oder Überweisungen) dezentral in Blöcken abspeichern, wodurch sich zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten ergeben. 

Mehr als nur Bitcoin und Co

Den meisten dürfte die Bezeichnung Blockchain schon einmal in Zusammenhang mit Kryptowährungen begegnet sein. Längst haben diese ihr Nischendasein verlassen und bei zunehmend mehr Unternehmen und Onlinehändlern lassen sich Produkte oder Dienstleistungen mittlerweile auch in digitalen Währungen wie Bitcoin kaufen. Angesichts des enormen Zuwachses, die der Bitcoin Kurs in den vergangenen 15 Jahren verzeichnen konnte, ist es für viele unattraktive Bitcoins oder auch andere Kryptowährungen für den Kauf von Produkten oder Dienstleistungen einzusetzen. Allerdings sind Kryptowährungen nur ein kleiner Teil, den die Blockchain-Technologie abdeckt. Weitaus bedeutender sind die Möglichkeiten, die Smart Contracts bieten. 

 

Smart Contracts, intelligente Verträge, bezeichnen ein auf einer Blockchain gespeichertes Computerprotokoll, mit der Verträge umgesetzt und aufrechterhalten werden können. Eine andere Bezeichnung für Smart Contracts ist „selbsterfüllende Verträge“, da sie nach der Erfüllung einer festgelegten Aktion (etwa eine Überweisung) automatisch eine vordefinierte Handlung (beispielsweise der Warenversand) veranlassen. Insgesamt bieten Smart Contracts ein sehr hohes Maß an Sicherheit und kann auch im Bereich E-Mobility Anwendung finden. 

Bisherige Konzepte haben das Potenzial bestätigt

In der Vergangenheit haben schon zahlreiche Unternehmen mit dem Einsatz der Blockchain-Technologie und E-Mobility experimentiert. T-Labs beispielsweise, ein Forschungszweig der Deutschen Telekom, entwickelte bereits Ende 2019 die Blockchain-basierte Lösung XRide. Dabei handelt es sich um ein Ökosystem, welches das Nutzererlebnis verbessern soll. XRide konzentrierte sich auf die E-Roller Flotte der Telekom Zentrale in Bonn und ermöglichte es den Teilnehmern, mit der XRide-App zu interagieren. Zentrale Funktionen der App dienten vor allem dem Identitätsmanagement, Datenverifizierung und Datenspeicherung sowie Zahlungen und Abrechnungen. 

Entsprechende dezentrale Lösungen haben einen großen Vorteil gegenüber herkömmlichen, nicht auf der Blockchain basierenden Lösungen, vor allem die oft fehlende Konnektivität. So müssen Nutzer ihre Benutzerdaten bei vielen E-Roller-Verleihdiensten separat eingeben, auch die Speicherung der Daten erfolgt meist zentralisiert und bietet somit zumindest ein potenzielles Risiko. 

Es gibt zahlreiche Anwendungsszenarien

In Zukunft wird die Blockchain-Technologie durch die Kombination eines dezentralen Ladenetzwerks höchstwahrscheinlich dafür sorgen, dass Elektrofahrzeuge einfacher geladen werden können. Nutzer müssten nichts weiter tun, als das Fahrzeug an eine Ladesäule anzuschließen, den Rest (Anbieterwahl, Identifizierung etc.) erledigt die Blockchain im Hintergrund. Nicht nur der Bezahlvorgang für das Laden, auch andere Transaktionen, etwa für Car-Sharing oder Parkgebühren oder Autobahnmautgebühren, können einfach und sicher mittels der Blockchain-Technologie abgewickelt werden. 

Die möglichen Anwendungsszenarien gehen aber noch weit über Transaktionen hinaus. Eine denkbare Option wäre beispielsweise auch, die komplette Historie eines E-Fahrzeugs in einer Blockchain zu speichern. Von den sicher und dezentral abgespeicherten Informationen könnten Käufer von Gebrauchtfahrzeugen stark profitieren, da sie bislang auf die Aussagen des Verkäufers angewiesen sind. Manipulierte Kilometerzähler würden damit der Vergangenheit angehören. 

Fazit

In Zukunft werden auf der Blockchain-Technologie aufbauende Lösungen einen großen Anteil dazu beitragen, dass die Mobilitätswende Realität werden kann. Die Möglichkeiten der Verifizierung, die besonders sichere Abwicklung von Transaktionen und die Fälschungssicherheit der auf der Blockchain gespeicherten Informationen sind klare Vorteile, die herkömmliche Verfahren ablösen könnten. 

Ob die Mobilitätswende allerdings tatsächlich in der von der Bundesregierung geplanten Geschwindigkeit bis 2030 umgesetzt werden kann, bleibt abzuwarten. 

 

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