E-Scooter: Fluch oder Segen? Der Einfluss von Social Media auf die Sicherheit
E-Scooter haben in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. In vielen Städten kann man sich die Roller einfach und schnell leihen, um damit zügig an sein Ziel zu gelangen. Gerade in Innenstädten punkten sie dadurch, dass man Verkehr ausweichen kann und kein Parkplatz gesucht bzw. bezahlt werden muss. Noch dazu sind die Scooter im Vergleich zum Auto und anderen Verkehrsmitteln eine umweltfreundliche Alternative.
Man könnte also meinen, dass eigentlich nur Vorteile mit den E-Scootern einhergehen. Ein Kritikpunkt wird allerdings zunehmend lauter: Die Sicherheit. Immer wieder kommt es zu Unfällen. In 2022 belief sich die Zahl der Unfälle bei E-Scootern in Deutschland auf rund 8200, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von rund 50 % bedeutet.
Die vermehrte Zahl der Unfälle hat in Paris sogar zu einem Verbot der elektronischen Tretroller geführt. Dies wolle man in der Bundesrepublik nicht durchsetzen, stattdessen den Fokus auf eine Optimierung der Infrastruktur und Sicherheitsvorkehrungen setzen. Einen positiven Einfluss könnte außerdem Social Media wie Instagram haben. Wir erläutern, warum.
Instagram und Co. als Informationsplattformen
Vor allem Instagram, aber auch andere Social-Media-Kanäle werden nicht nur für den sozialen Austausch genutzt, sondern auch für die Informationsbeschaffung – und genau hier liegt der Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die Verkehrssicherheit bei E-Scootern geht. Nutzer greifen auf das soziale Netzwerk zurück, um sich über neue Trends wie die Elektro-Roller zu erkundigen. Auf Instagram werden diese als ein cooles Fortbewegungsmittel dargestellt. Die Aufklärung über wichtige Sicherheitsvorkehrungen bleibt hingegen fast vollkommen auf der Strecke.
Man kann natürlich nicht der Plattform selbst allein die Schuld für die mangelnde Informationsbereitstellung geben. Ein wesentlicher Kritikpunkt ist, wie sich E-Scooter-Unternehmen auf Social Media präsentieren. Nehmen wir Bird Global Inc. als Beispiel, wobei es sich um eine bedeutende Marke im Bereich der E-Scooter handelt. Schaut man sich das Instagram-Profil des Unternehmens an, gibt es zahlreiche Fotos, auf denen Personen mit E-Scootern abgebildet sind. Nicht einmal 7 % dieser Personen trägt irgendeine Art von Schutzausrüstung und nur bei 1,5 % der Post wird in den Kommentaren auf den Sicherheitsaspekt eingegangen.
Die meisten dieser Fotos stammen von zufriedenen Kunden. Das Unternehmen postet diese dann für Marketingzwecke auf seinem Insta-Channel. Mit dieser Handlung vermittelt Bird seinen Followern, dass es in Ordnung ist, die Produkte ohne Sicherheitsausrüstung zu tragen.
Genau hier könnte folglich ein Anfang gemacht werden, indem zunehmend Bilder mit entsprechender Sicherheitsausrüstung und Sicherheitshinweisen gepostet werden.
Natürlich kann auch jeder Einzelne mit gutem Vorbild vorangehen und ein E-Scooter-Bild von sich mit Schutzausrüstung posten. Beim Hochladen auf Social-Media-Plattformen wie Instagram ist es sinnvoll, die JPG in eine PDF-Datei zu konvertieren, da so die Größe reduziert und das Teilen einfacher gemacht wird.
Welche Sicherheitsmaßnahmen sollten beim Fahren mit E-Scootern ergriffen werden?
Da wir nun ausführlich kritisiert haben, dass Social-Media die Aufklärung bezüglich der Sicherheit vernachlässigt, wollen wir hier nicht den gleichen Fehler machen. Was also sind die wesentlichen Punkte, die beim Fahren beachtet werden sollten?
Um im Falle eines Unfalles selbst gut geschützt zu sein, sollte das Minimum an entsprechender Ausrüstung getragen werden. Darunter ist vor allem ein ordnungsgemäßer Helm zu verstehen, doch auch weiterer Schutz wie gepolsterte Handschuhe, Ellenbogen- oder Knieschoner sind sinnvoll, um ernsthaften Verletzungen vorzubeugen. Eine Helmpflicht besteht in Deutschland aktuell nicht, doch gerade bei geringen Geschwindigkeiten kann es zu ernsthaften Stürzen führen, weshalb wir dringend zum Tragen eines Helmes raten.
Neben dem Tragen von Schutzausrüstung ist es elementar, sich beim Fahren an die geltenden Verkehrsregeln zu halten. Für E-Scooter gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h. Das “Frisieren” des Fahrzeuges ist verboten und wird mit einer Ordnungswidrigkeit geahndet.
Genau wie beim Auto gilt auch für das Fahren mit dem E-Scooter eine Promillegrenze von 0,5. E-Scooter dürfen also keinesfalls in betrunkenem Zustand gefahren werden. Dies ist ein Aspekt, der viele Unfälle hervorruft. Auch das Handy am Steuer ist beim E-Roller tabu. Für E-Scooter-Fahrer ist der Fahrradweg vorgesehen. Sollte keiner vorhanden sein, gilt es auf die Straße auszuweichen. Keinesfalls darf auf dem Gehweg gefahren werden. Beim Abbiegen gilt – genau wie beim Fahrradfahren – ein Handzeichen zu geben.
Es ist außerdem zu beachten, dass die Roller nur von einer Person genutzt werden dürfen.
Fazit: E-Scooter mehr Segen als Fluch
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei E-Scootern um ein Transportmittel handelt, das einfach zu bedienen vergleichsweise umweltschonend ist. In vielen Städten kann man sich innerhalb weniger Minuten registrieren und den Leihroller nutzen.
Diesen Vorteilen steht die steigende Zahl der Unfälle als starker Negativ-Faktor gegenüber. Hier kann und sollte jedoch entsprechend gegengesteuert werden. Dies muss unserer Meinung nach vor allem vom Land geschehen. Dazu gehört beispielsweise ein Ausbau der Infrastruktur, wie zum Beispiel breitere Fahrradwege. Daneben sollte eine bessere Aufklärung bezüglich der Sicherheitsmaßnahmen erfolgen, die wie beschrieben auch über die Sozialen Medien verbreitet werden sollte. Können die Unfälle auf diese Weise reduziert werden, stellen E-Scooter ein durchaus attraktives Transportmittel dar.