Eigene Ladesäule oder öffentliche Stationen: Was ist kostengünstiger?
Deutschlandweit werden immer mehr Elektroautos verkauft. Bis zum April 2022 waren es 687.241 Stück – Tendenz steigend. Viele scheuen aber die Anschaffung. Der Grund dafür ist in der wenig ausgebauten Ladeinfrastruktur zu finden. Natürlich besteht die Möglichkeit, sich selbst eine eigene Ladesäule installieren zu lassen. Aber lohnt sich eine derartige Anschaffung oder ist das Aufladen an einer öffentlichen Station nicht kostengünstiger?
Wie wird ein E-Auto geladen und welche Kosten entstehen dabei?
Zum Laden eines Elektroautos gibt es private und öffentliche Anbieter. Bezahlt werden, je nach Anbieter, die benötigte Ladezeit, die geladenen Kilowattstunden oder ein Pauschalbetrag, bestehend aus Zeit und Kilowattstunden. Zusätzlich können, je nach Ladestation, noch extra Grundgebühren anfallen. Es gibt sogar Ladestationen, die kostenfrei sind.
Kosten bestimmt der Anbieter
Anders als bei fossilen Brennstoffen, bei denen die Preisunterschiede zwischen den Tankstellen nur wenige Cent betragen, gehen die Endkosten der E-Tankstellen weit auseinander. Denn diese bestimmt allein der Anbieter.
Grundsätzlich gibt es zwei Serviceanbieter von Ladesäulen:
- Regionale Betreiber der E-Tankstelle
- Roaminganbieter
Die regionalen Betreiber, Gemeinden oder Stadtwerke, stellen eigens betriebenen Ladestationen für eine bestimmte Region auf.
Wer weitere Strecken fährt und den Bereich des regionalen Anbieters verlässt, der kann einen überregionalen Anbieter wählen. Dabei betreiben die Roaminganbieter keine eigenen Säulen. Sie stellen nur eine Rechnung für den getankten Strom aus. Bezahlt wird entweder über eine App, mit der Kreditkarte oder einer extra E-Roaming-Ladekarte.
Roaming-Anbieter sind teuer
Doch gerade wer mit seinem E-Auto oft weite Strecken fährt, wird um eine Ladekarte der Roaming-Anbieter nicht vorbei kommen. Je nach Ladestation – Schnellladesäule oder normale Station, schwanken die Preise laut einer ADAC-Untersuchung zwischen 40 bis 79 Cent pro Kilowattstunde. Dazu kommen noch die ein oder anderen monatlichen Grundgebühren zwischen 5 bis 10 Euro. Da stellt sich zurecht die Frage, ob das Laden in der eigenen Garage nicht kostengünstiger ist.
Das kostet das Aufladen eines Elektroautos zu Hause
Um die Ladekosten bei einem E-Auto besser im Griff zu haben, empfiehlt sich das Laden zu Hause. Das geht über eine normale Schukosteckdose oder mit einer leistungsfähigeren Wallbox. Dabei schrecken aber immer noch viele vor der Installation einer eigenen Ladestation zurück. Denn die große Frage ist oft auch: Wo darf eine Wallbox installiert werden?
Hierbei haben Sie viele verschiedene Optionen wie Carport, offene Stellflächen, Garage, Hauswand oder sogar an einer Straßenlaterne (nur mit Genehmigung).
Haushaltssteckdose
Das Aufladen an einer Haushaltssteckdose dauert immer am längsten. Für einen Akku mit einer Speicherkapazität von 30 Kilowattstunden benötigen Sie rund 13 Stunden. Pro Kilowattstunde und Stromanbieter zahlen Sie zwischen 35 und 40 Cent. Was aber immer noch günstiger ist als an einer öffentlichen Station.
Wallbox
Mit einer eigenen Wallbox können Sie die Ladezeit um 3 bis 4 Stunden verkürzen. Der Kilowattverbrauch pro Aufladung verändert sich nicht. Doch mit der Wallbox können Sie trotzdem Kosten sparen. Denn einige Anbieter haben spezielle Autostromtarife mit separatem Zähler im Angebot. Hier kostet die Kilowattstunde zwischen 28 und 35 Cent je Anbieter zzgl. eines monatlichen Grundpreises. Eventuell entfällt dieser auch, wenn Sie den gleichen Anbieter wie für Ihren Hausstrom nehmen. Mit einem speziellen Autostromtarif müssten Sie demnach pro Akkuladung nur 8,40 oder 10,50 Euro zahlen. Selbst mit der günstigsten öffentlichen E-Tankstelle kämen Sie immer noch auf 16 Euro.
Eine eigene Ladesäule – die kostengünstige Alternative zur öffentlichen Station
Im direkten Vergleich wird deutlich, dass eine eigene Ladesäule eine kostengünstige Alternative zu öffentlichen Stationen ist. Neben der lästigen Wartezeit auf eine freie Ladesäule entfällt dabei auch die Suche nach der E-Tankstelle mit dem günstigsten Tarif. Natürlich kommen Sie aber bei einer längeren Fahrt oder einer Urlaubsreise nicht umhin, doch einmal die ein oder andere öffentliche Station anzusteuern. Das kann man aber verschmerzen, schließlich ist das ja nicht von langer Dauer.